Am stillen Herd in Winterszeit, Walter's aria from Die Meistersinger von Nürnberg Am stillen Herd in Winterszeit, wann Burg und Hof mir eingeschneit, - wie einst der Lenz so lieblich lacht, und wie er bald wohl neu erwacht, - ein altes Buch, vom Ahn vermacht, gab das mir oft zu lesen: Herr Walther von der Vogelweid, der ist mein Meister gewesen. Wann dann die Flur vom Frost befreit, und wiederkehrt die Sommerszeit, was einst in langer Wintersnacht das alte Buch mir kund gemacht, das schallte laut in Waldes Pracht, das hört ich hell erklingen: im Wald dort auf der Vogelweid da lernt ich auch das Singen. Was Winternacht, was Waldespracht, was Buch und Hain mich wiesen, was Dichtersanges Wundermacht mir heimlich wollt erschliessen; was Rosses Schritt beim Waffenritt, was Reihentanz bei heitrem Schanz mir sinnend gab zu lauschen: gilt es des Lebens höchsten Preis um Sang mir einzutauschen, zu eignem Wort und eigner Weis' will einig mir es fliessen, als Meistersang, ob den ich weiss, euch Meistern sich ergiessen.